Lorenz Pasch

NAH

Opening: Freitag, 11. Januar, 6 – 9 h

11.01.2019 – 23.01.2019

Der schmale Raum in dem Schaufenster ist leer. Es ist nichts zu sehen außer einem Loch in der Rückwand, vor dem die Scheibe getrübt ist.

Wo es zunächst nichts zu sehen gibt, wird der Blick in den Schaufensterraum durch einen Hauch aus dem Loch an die Scheibe verschleiert.

Ganz nah führt Pasch die Betrachter an die gläserne Grenze, auf deren anderer Seite ein fremder körperloser Atem beschlägt. Wir sind die Ausgegrenzten aus dem Innenraum eines abwesenden Anderen. Jener atmende Körper bleibt unsichtbar.

NAH beschreibt lautmalerisch das Ausatmen. Während die Lippen um das N schon leicht geöffnet sind, aber die Zunge den Mund gegen den Gaumen noch verschließt, sodass der Atem erst sanft durch die Nase entströmen kann, öffnet sich zum tönenden A der Mund weit. Die Luft fließt von tief aus dem Bauch hervor, und die Stimme klingt im Hauch des Atems aus.

Frederik Wellmann