WINTER WILL KOMMEN
Der Winter kommt und Okka lebt jetzt auf dem Land. Früher in der Schule in Kreuzberg gab es einen Ort, an dem der Winter empfangen wurde und ihn alle freudig willkommen hießen. Apothekenschaufenster erfüllen einen ähnlichen Zweck, nur dass die Angst vor der nächsten Erkältung uns dort innehalten lässt. Okka lebt jetzt auf dem Land; der Winter und der Wald sind beide nicht weit. Sie kann dort gut arbeiten und erfreut sich an der Natur, auch das Wetter ist ganz anders als in der Stadt. In der Stadt ist das Wetter entweder gut oder schlecht, hat aber sonst keinen Sinn.
Die Skulpturen und Malereien von Okka-Esther Hungerbühler haben etwas provisorisches, aus Bastelresten auferstandenes. Das Wort basteln stammt von dem spätmittelhochdeutschen, bayrischen Wort pästeln ab und beschreibt eine Handwerksarbeit, die ohne die Zugehörigkeit zu einer Zunft verrichtet wird. Ihre Arbeiten heben sich mit einer fremdartigen Leichtigkeit von ihrer Herkunft und ihrem Ausgangsmaterial ab und scheinen alles vertraute von der klassischen Form abzustoßen. Jede Assoziation wird analog zu unserer Wahrnehmung durch Bewegungen behindert und bekommt eine neue Richtung zu den Dingen, die sich so vor uns auftun, wenn der Winter kommt.